Erfolg beim Geschichtswettbewerb
Das Geschichtsinstitut Centropa lud kürzlich SchülerInnen aus verschiedenen europäischen Ländern ein, kreative Projekte im Rahmen des Projekts "HerStories - Telling Jewish Women's Stories" einzureichen. Unter den zahlreichen Einreichungen aus ganz Europa stach der Podcast von drei Schülerinnen des Gymnasiums Essen-Werden, Lilja Horn, Liliane Thelen und Amelie Tobien, der die bewegende Geschichte von Irene Butter, einer Zeitzeugin des Holocaust, einfühlsam darstellt, so hervor, dass er von einer internationalen Jury nun als Gewinnerbeitrag ausgewählt wurde.
Die bemerkenswerte Leistung der drei Schülerinnen entstand aus einem schulischen Projekt: Unter der Leitung ihres Geschichtslehrers Malte Knapp hatte die Klasse 10e sich intensiv mit dem Thema Nationalsozialismus, Holocaust und Zeitzeugenbefragung (oral history) auseinandergesetzt und schließlich Podcasts produziert, die die Erinnerungen je einer Zeitzeugin einfingen. Lilja Horn, Liliane Thelen und Amelie Tobien aus der 10e erstellten in diesem Rahmen einen Podcast über Irene Butters Leben und wurden nun für ihren herausragenden Beitrag zur Erinnerungskultur ausgezeichnet.
Lilja, Liliane und Amelie reflektieren ihre Auseinandersetzung mit Irene Butter und sehen neben dem Sieg des Wettbewerbs vor allem den persönlichen Mehrwert, den sie aus den Gesprächen mit der Zeitzeugin ziehen konnten, wie Lilja betont: „Wir sind zutiefst dankbar, durch unseren Podcast die Chance gehabt zu haben, mit einer so starken Zeitzeugin zu sprechen und schätzen ihre Ratschläge sehr wert“. Auch Liliane stimmt zu: „Ich bin zutiefst dankbar, dass ich die Chance hatte, mit einer Zeitzeugin sprechen zu können, diese Erfahrung werde ich nie vergessen. Irene Butters Stärke und Lebenseinstellung finde ich sowohl bemerkenswert als auch äußerst inspirierend!“
Die drei Junghistorikerinnen konnten sich mit ihrem Sieg auch eine Reise nach Budapest sichern, wo die internationale Siegerehrung vom 31. Mai bis 2. Juni 2024 stattfindet. Dort werden sie nicht nur die Gelegenheit haben, den Preis entgegenzunehmen, sondern auch in den kulturellen Austausch mit den VertreterInnen anderer europäischer Länder zu gehen und zudem an einem weiteren Rahmenprogramm mit einer Führung durch das jüdische Budapest, einer Inszenierung über das Leben von Hedvig Endrei und an einem Besuch der brandneuen HerStories-Ausstellung teilzunehmen.
Geschichtslehrer Malte Knapp ist sichtlich stolz auf die Leistung seiner Schützlinge: „Der Podcast der Schülerinnen, der die Erinnerungen von Zeitzeugin Irene Butter einfängt, ist nicht nur ergreifend, sondern auch ein bedeutendes historisches Dokument. Ihr Sieg ist nicht nur ein persönlicher Erfolg, sondern auch eine Inspiration für andere Schülerinnen und Schüler."
Auch der Schulleiter des Werdener Gymnasiums, Dominik Krister, ebenso Geschichtslehrer, ist begeistert: „Durch den Podcast von Lilja, Liliane und Amelie wird auf beeindruckende Weise deutlich, dass es viele Wege gibt, sich mit Geschichte auseinanderzusetzen, und dass kreative Herangehensweisen wie dieser Podcast eine bedeutende Rolle für die Erinnerungskultur spielen können.“
Der Podcast ist für die Öffentlichkeit zugänglich und kann unter folgendem Link angehört werden: