Anna-Lu Masch

Meine Zeit am GYMNASIUM ESSEN-WERDEN

Ich war drei Jahre am GYMNASIUM ESSEN-WERDEN, die ganze Oberstufe. Ich bin damals zur elften Klasse von Bremen von meinen Eltern weggezogen, um in Werden zu tanzen. 2007 habe ich das Tanzabitur gemacht.

Meine weitere Ausbildung

Ich habe ein Jahrespraktikum als choreografische Assistenz in einer modernen Tanzkompanie der freien Szenen begonnen. Allerdings kam alles anders, als ich nach nur drei Wochen ein Angebot von Bremer Stadttheater bekam. Ich verpflichtete mich für zwei Jahre als Tänzerin auf Gastvertragsbasis. Glücklicher Weise bekam ich auch direkt die Möglichkeit, zu unterrichten, ich lernte durch das selbständige Ausprobieren und Erproben meiner Ideen sehr viel und konnte mir so ein zweites Standbein aufbauen. Ich entwickelte Choreografien mit Jugendlichen und gründete eine eigene Tanzkompanie mit jungen Künstlern verschiedener Sparten, im Kleinen Haus der Bremer Spielstätte durfte ich regelmäßig abendfüllende Kreationen präsentieren. Ich entdeckte bereits meine Leidenschaft für die Arbeit mit Laiengruppen, speziell Schulklassen. Das waren im Nachhinein betrachten meine zwei intensivsten Lehrjahre. Ich absolvierte berufsbegleitend 2013 eine Ausbildung mit Zertifikat als DANAMOS-Lehrerin (Dance Native Motion System) bei Professor Martin Puttke in Berlin. 
Heute lebe ich mit meinem Mann und zwei Kindern in Köln und unterrichte kreativen Kindertanz und Kinderballett an einer Ballettschule.

Was habe ich vom GYMNASIUM ESSEN-WERDEN mitgenommen?

So früh auf eigene Beine gestellt zu sein, hat mich sicher schneller reifen lassen. Die Zeit mit Gleichgesinnten verbracht zu haben, hat mir sehr gut gefallen, es hat meine Entscheidung für den Tänzerberuf gefestigt. Durch die Verbindung von Schule und Tanzstunden und die damit verbundene Belastung habe ich früh gelernt, mich zu strukturieren, zu organisieren und zu disziplinieren. Das sind Qualitäten, von denen ich beruflich bis heute profitiere. Die drei Jahre waren nicht immer einfach, das hat mich robust und stark gemacht fürs Leben. Die aber wohl wichtigste Erfahrung, die ich aus der Zeit mitnehme, ist das Gefühl bereits als Jugendliche von den Tanzlehrern als Künstlerin wahr- und ernst genommen worden zu sein. Heute versuche ich dieses prägende Erlebnis an meine SchülerInnen weiter zu geben. Ich denke gerne an die Zeit in Werden zurück, es ist erstaunlich zu erkennen, dass damals schon die Basis dafür gelegt wurde, dass ich heute beruflich so erfüllt und glücklich sein kann.