Mai 2023: Leo Blume gewinnt Landesfinale

Können Maschinen denken? Bereits Alan Turing, einer der Begründer der modernen Informatik, formulierte vor gut 70 Jahren diese Frage. Generationen von Informatikerinnen und Informatikern haben sich seitdem mit ihr befasst. In jüngster Zeit verblüfften KI-Systeme wie ChatGPT mit erstaunlichen Ergebnissen. Doch kann man hier wirklich schon von Intelligenz sprechen? Dieser Frage ging auch Leo Blume (15 Jahre) vom Gymnasium Essen-Werden in der diesjährigen Ausgabe von Jugend forscht/Schüler experimentieren nach und siegte mit seiner Forschungsarbeit nun beim NRW-Landesfinale.

Unter der Forschungsfrage "Wie kann Künstliche Intelligenz Schach lernen?" programmierte Leo ein sogenanntes Neuronales Netz, das anhand von 50 Millionen Schachpartien die Spielregeln und Taktiken selbst erlernt und anschließend im Duell mit menschlichen Spielern anwendet. Neben der Entwicklung einer möglichst spielstarken KI ging es Leo dabei ebenso um die Frage, wie "menschlich" der Computer agiert.

Nach dem Sieg beim Regionalwettbewerb im Februar folgte am vergangenen Samstag nun das NRW-Landesfinale im Haus der Technik in Essen. 100 Jungforscherinnen und Jungforscher, allesamt Regionalsiegerinnen und -sieger, mit gut 40 Projekten waren hier angetreten, um die Landessieger in den unterschiedlichen fachwissenschaftlichen Kategorien zu ermitteln.
Leos Projekt überzeugte die Jury dabei sowohl durch die fundierte fachwissenschaftliche Ausarbeitung, als auch durch den Grad der praktischen Umsetzung als lauffähiges Programm und wurde mit dem Sonderpreis Digitalisierung und dem ersten Platz in der Kategorie Mathematik/Informatik ausgezeichnet.

Interessierte können auf der Webseite https://leo848.github.io/jufo2023/ einen Eindruck des Programms gewinnen. Hier trifft man im Moment allerdings noch auf die spielschwächeren Vorgängervarianten.

Handelt es sich also schon um Intelligenz, wenn auch in einem sehr begrenzten Rahmen? Die Frage muss sich letztlich wohl jeder selbst beantworten.

Zurück